Bürger- und Junggesellenschützenverein Ahaus 1482/1606 e.V.

Geschichte des Schützenwesen!

„Schütze“, dieses vielleicht aufreizende und provozierende Wort im täglichen Wortschatz bedarf sicherlich einer genaueren Betrachtung, um den vielfältigen Sinn dieses gebräuchlichen Wortes aus der Grau- in die Neuzeit zu überführen.

Mit der dauerhaften Besiedlung unserer münsterländischen Heimat durch die Kelten vor ca. 5000 Jahren wurde den nun ortsgebundenen Familienstämmen das Beschützen, das “Schützen“ – auch Schütten genannt – ihrer Unterkunftsstätten, Familienmitglieder, Ländereien und Haustiere immer wichtiger.

Die Einflüsse der Natur (Blitz, Hagel, Sturm) die Nahrungssuche der Waldtiere (Bär, Luchs, Marder, Katze, Schwein und Fuchs) sowie der Neid benachbarter Familien, Stämme und Sippen, bedrohten das Überleben in der sumpfig oder sandig strukturierten Landschaftsform des westlichen Münsterlandes.

Um das Wenige, welches in anstrengender Handarbeit dem Boden abgerungen bzw. aus Naturstoffen geschaffen wurde, zu erhalten, wurde ein “Schutz“ dieser geringen Habe erforderlich und alsbald die Wohnstätten für Mensch und Tiere samt der Vorratshaltung durch Gräben, Wälle, Hecken und Pfahlzäune gesichert.

Geschickte Familien- bzw. Sippenmitglieder übernehmen nun die Aufgabe um dieses Abwehrsystems zu erhalten, auszubauen oder zu erneuern und wurden somit “Schützen“ (Schütten) ihrer engeren Umgebung. Von dem Können, Wissen, Planen, Aufbauen und der Zusammenarbeit dieser “Schützen“ in einem kleinen Gemeinwesen war die Sicherheit und die Zukunft der Familie oder Wohngemein-schaft, samt ihrem Überleben mit den mageren Vorräten in unwirtlichen Zeiten abhängig. Jedes fähige Mitglied dieser Wohn- bzw. Siedlungsgemeinschaft wurde zu diesen Schutzarbeiten herangezogen und lernte schon in jungen Jahren das Handwerk des “Schützers“ oder “Schützen“, durch Anlegen von Tierfallen, Nutzung einfacher Werkzeuge zur Abwehr natürlicher Feinde wurde somit zum “Schützen“ allmählich herangebildet.

Es ist zu vermuten, dass schon in diesen frühen Zeiten unserer Geschichte, nach einer Errichtung von Schutzsystemen wie Hecken, Gräben, Wällen, Zäunen und dergleichen, den am Baugeschehen beteiligten Helfern zum Dank für die geleistete Arbeit ein deftiger Spießbraten und ein gebrautes Bier in froher Runde am lodernden Feuer gereicht wurde. Das Erreichte wurde gewürdigt und besondere Leistungen ehrend hervorgehoben und somit den “Schützen“ ein kleiner Dank gewährt, der als Geburtsstunde der heutigen “Schützenfeste“ angesehen werden kann.